Jetzt wurde erst einmal Geld getauscht und ab ging es zum Mietwagen. Nun standen weitere 6 Stunden Autofahrt, um an unser Ziel der Hacienda los Andes zu gelangen, auf dem Tagesprogramm.

In Ovalle wurden im Supermarkt noch ein paar Dinge gekauft, die man die nächste Woche so brauchen könnte und vor allem wurde das Auto vollgetankt, denn das war die letzte Tankstelle. Man hätte hier her zurück fahren müssen um zu tanken (2h).

Nun ging es direkt hinein ins Rio Hurtado Tal in Richtung Hacienda, die wir nach ca 2 Stunden auch erreichten.

Wir checkten erst einmal ein und machten uns einen groben Überblick über das Anwesen und der gemieteten Teleskope. Jetzt war dann die Zeit gekommen, sich mal ein kurzen Augenblick zurück zu ziehen, weil man war ja schon seit fast 30 Stunden unterwegs.

Nach dem Abendessen, wurden die Rucksäcke mit dem Fotoequipment gepackt und es ging zu den Teleskopen. Diese hatten wir zwar erst ab dem nächsten Tag, aber es stand noch die Einführung der Teleskope und Technik auf dem Plan. Dies hat der Eduardo übernommen. Da er nicht so gut Englisch konnte und wir nicht so gut spanisch, war noch die Elke von der Hacienda dabei, die beim Übersetzen geholfen hat. Wir wollten uns natürlich auch schon einmal einen Überblick von dem Nachthimmel der Südhalbkugel verschaffen und vor allem das einsüden üben.

Den Anblick des Sternenhimmels, den ich hier sah, werde ich mein Lebtag nicht mehr vergessen. Ich hatte noch nie so viele Sterne gesehen, die Milchstraße so unglaublich plastisch am Himmel und dann der Anblick der großen Magellanschen Wolke, eigentlich unbeschreiblich! Da war auch plötzlich die immer noch vorhandene Müdigkeit wie weggeblasen.

Das einsüden war gar nicht so einfach, aber dank einem Laser und einem guten Fernglas, was Katja dabei hatte, ging es recht gut. Ohne muss ich zugeben ist es viel schwieriger als auf der Nordhalbkugel.

Da der Mond um kurz nach Mitternacht aufging, war dann die erste Nacht auch recht schnell vorbei.

Einigermaßen ausgeschlafen ging es zum Frühstück. Das schöne bei der Hacienda ist, das späte Frühstück für die, die sich die Nacht um die Ohren geschlagen haben. Am Vorabend hatten wir beim Abendessen den Mirco kennengelernt. Er ist bei ASA im Außendienst und war aus beruflichen Gründen auf der Hacienda. Ein paar Berge von der Hacienda entfernt steht das Chilescope. Das ist eine Anlage mit einigen Remote-Teleskopen, die man über das Internet mieten kann. Da er dort einige Einstellungen vornehmen musste, bot er uns an, ihn zu begleiten um uns die Anlage mal anzuschauen. Da mussten wir natürlich nicht zweimal überlegen.

Er hatte uns gesagt, dass es da an den Teleskopen die Schwarze Witwe gibt. Ich hasse zwar Spinnen, aber ich hab mir gedacht, so eine mal vor die Linse zu bekommen, wäre schon irgendwie interessant, aber leider, oder doch zum Glück, haben wir keine gesehen.

Dafür hatten wir von dort aus einen sehr schönen Blick aufs Gemini- und aufs Soar- Observatorium.

Auf der Rückfahrt haben wir uns noch ein wenig in der Umgebung umgeschaut.

Nach dem Abendessen ging es wieder hoch zu den Teleskopen und dem traumhaften Sternenhimmel.

Am nächsten Tag sind wir in Richtung Osten gefahren, durch das Örtchen Rio Hurtado, noch tiefer ins Rio Hurtado Tal hinein.

Die nächsten Tage haben wir auf, beziehungsweise um die Hacienda verbracht, weil wir nicht extra nach Ovalle zum Tanken fahren wollten und da auch die Nächte länger wurden, war das kein Problem.


Ein Highlight war dann noch die vorletzte Nacht. Es war so kurz nach 5 Uhr, die Sachen gerade im Rucksack verstaut und eigentlich bereit um aufs Zimmer zu gehen, zog vom Osten her kommend eine Nebelwand durchs Tal.

Die Stimmung mit dem aufgehenden Mond war unglaublich. Nochmal ganz fix die Kamera wieder ausgepackt und noch ein paar Fotos gemacht. Binnen Minuten waren auch die ganzen Teleskope in eine Nebelwand gehüllt.

Am 25. früh morgens war die Zeit auf der Hacienda Los Andes vorbei und es ging wieder Richtung Santiago. Dort ab in den Flieger und in den Norden von Chile. Auf dem Weg zum Flughafen haben wir natürlich noch den ein oder anderen Stop eingelegt.